»Es gab von Anfang an viele Nummern auch gebunden. Diese so genannten „Miniaturausgaben“ waren violette, braune und rote Leinenbände mit Blindpressung und Goldaufdruck im Geschmack der 60er Jahre, nüchtern und reizlos.« (Annemarie Meiner: Reclam. Eine Geschichte der Universalbibliothek zu ihrem 75jährigen Bestehen. UB 7539/40. Leipzig: Verlag von Philipp Reclam jun., 1942 S. 276)

  
»Im ... Verlauf des Jahres 1869 wird man sich für Miniaturausgaben als gebundene und sofort erkennbare Pendants zur Universal-Bibliothek entschieden haben.« (Georg Ewald, Die gebundenen Ausgaben der  Universal- Bibliothek bis 1918, in: »Reclam. 125 Jahre Universal-Bibliothek 1867-1992. Verlags- und kulturgeschichtliche Aufsätze.« Herausgegeben von Dietrich Bode. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 1992, S. 202f)
Münchhausens Reisen u. Abenteuer.
Des Freih. v. Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer zu Wasser und zu Lande, wie er dieselben bei einer Flasche im Zirkel seiner Freunde zu erzählen pflegte.
Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., 1871
[Philipp Reclam's Universalbibliothek Band 121
Miniaturausgaben in eleganten und soliden Ganzleinenbänden]
Leinenband; Format 9,5 x 14,1; 98 + 8 Seiten
Deutsch von G.A. Bürger
Deutschland [SCH 1871/02]
»Bis Januar 1871 erschienen folgende 290 Bände« Preis 2 Sgr. == 7 Xr. Rhein.

   »Der Einband der frühen Miniaturausgaben wurde schon bald (wahrscheinlich im Januar 1871) geändert. Die erste Fassung dieser zumeist blaßviolett bis braunviolett gefärbten Leinenbändchen mit Blindprägung und Titelaufdruck in Gold wirkt viel bescheidener und unaufdringlicher als der Folgeeinband. Der neue Entwurf entsprach offensichtlich eher dem Zeitgeschmack und blieb entsprechend lange in Verwendung. Die Einbandzeichnung wurde dann bis 1891 beibehalten, einzig die Farbe wechselte Ende der achtziger Jahre von blaßviolett zu einem kräftigen Braunton. Der Grund dürfte in der besseren Lichtbeständigkeit der neuen Farbe zu suchen sein.« (Georg Ewald, a.a.O., S. 203)

Münchhausen's Reisen u. Abenteuer.
Des Freih. v. Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer zu Wasser und zu Lande, wie er dieselben bei einer Flasche im Zirkel seiner Freunde zu erzählen pflegte.
Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., 1880
[Philipp Reclam's Universalbibliothek Band 121
Miniaturausgaben in eleganten Ganzleinenbänden]
Leinenband; Format 9,7 x 14,1; 98 + 18 Seiten
Deutsch von G.A. Bürger
Deutschland [SCH 1880/03]
»Bis Ende Mai 1880 erschienen folgende 1330 Bände« Preis jedes Bandes 20 Pfennig
Münchhausens Reisen u. Abenteuer.
Des Freih. v. Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer zu Wasser und zu Lande, wie er dieselben bei einer Flasche im Zirkel seiner Freunde zu erzählen pflegte.
Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., 1881
[Philipp Reclam's Universalbibliothek Band 121
Miniaturausgaben in eleganten Ganzleinenbänden]
Leinenband; Format 9,7 x 14,1; 98 + 18 Seiten
Deutsch von G.A. Bürger
Deutschland [SCH 1881/02]
»Bis Februar 1881 erschienen folgende 1430 Bände« Preis jedes Bandes 20 Pfennig

Münchhausen-Sammler Rudolf Loew besitzt eine Ausgabe von 1882
»Bis Ende Juni 1882 erschienen folgende 1620 Bände« Preis jedes Bandes 20 Pfennig

Georg Ewald erwähnt nicht, dass der zweite Entwurf auch in Bezug auf die Prägung geändert wurde:

Münchhausen's Reisen u. Abenteuer
Des Freih. v. Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer zu Wasser und zu Lande, wie er dieselben bei einer Flasche im Zirkel seiner Freunde zu erzählen pflegte.
Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., 1892
[Philipp Reclam's Universal-Bibliothek Band 121- Miniaturausgaben in eleganten Ganzleinenbänden] 
Leinenband; Format 9,7 x 14,1; 98 + 26 Seiten
Deutsch von G.A. Bürger 
Literatur: Wackermann 1. 52
Deutschland    [SCH 1892/02]
»Bis Mai 1892 erschienen folgende 2940 Bände«

   »Im weiteren Verlauf blieb dieser braune Leinenband erhalten, die Einbandzeichnung wurde allerdings Anfang der neunziger Jahre vereinfacht. Die Blindprägung bestand nur noch in einem einfachen Rahmen, und einzig der Titel wurde goldgeprägt. Vorübergehend, bis zur Jahrhundertwende, blieb die Rückenzeichnung wie bisher, dann wurde auch diese verändert. Bis 1908, der grundlegenden Neugestaltung der Einbände, wurden diese Miniaturausgaben angeboten.« (Georg Ewald, a.a.O., S. 203)

Münchhausen's Reisen u. Abenteuer.
Des Freih. v. Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer zu Wasser und zu Lande, wie er dieselben bei einer Flasche im Zirkel seiner Freunde zu erzählen pflegte.
Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., 1904
[Philipp Reclam's Universalbibliothek Band 121
Miniaturausgaben in eleganten Ganzleinenbänden]
Leinenband; Format 9,7 x 14,1; 98 + 20 Seiten
Deutsch von G.A. Bürger
Deutschland [SCH 189_/10]
Friedrich Janshoff hat mir bei der Datierung dieses Bandes geholfen. Er hat sich ein wenig mit der Geschichte von Reclams Universal-Bibliothek beschäftigt und daher manche Einzelheiten entdeckt. Eine unscheinbare "4600" auf der ersten Seite des Katalogs der Miniaturausgaben verrät, dass dieser Band 1904 gedruckt wurde, weil in diesem Jahr der Band 4600 der UB erschien. Danke dafür!

   »Nach der Jahrhundertwende suchte der Verlag den Kontakt zu den besten Buchkünstlern dieser Zeit für eine grundlegende Neugestaltung seiner Miniaturausgaben. Man bat Peter Behrens, Bruno Paul und Henry van de Velde um Neuentwürfe. 1908 wurden dann die alten Einbände durch die von Peter Behrens ersetzt. Behrens wählte für die Leinenbände ein Rahmenornament in kräftigen, schwarzen Linien. Die Frakturschrift für den Titel entwarf er ebenfalls eigens für Reclams Miniaturausgaben. Ganz modern mutet heute an, daß man bereits am Einband erkennen sollte, welchen Bereichen der gerade vorliegende Text zuzuordnen war. Am deutlichsten war das bei den Wörterbüchern. Sie waren weiterhin in kräftigem Rot gehalten und erhielten darüber hinaus einen ganz eigenen Einband, deutlich unterschieden von den drei anderen, die sich mit der ovalen Titelumrahmung doch sehr ähnelten.«
   »Die anderen Miniaturausgaben wurden mit blauen, anfangs auch braunen Leineneinbänden versehen. Charakteristisch war das große Oval auf dem vorderen Umschlagdeckel. Literarische Texte unterschieden sich von nicht-literarischen durch eine andere Eckzeichnung sowie abweichende Gestaltung von Rücken und letzter Umschlagseite (ohne Oval).«
   »Die bereits ab September 1916 verteuerten Miniaturausgaben erschienen bis in die erste Nachkriegszeit als Halbleinen- und Pappbände mit leinengeprägtem Bezugspapier.«

  
(Georg Ewald: »Die gebundenen Ausgaben der  Universal- Bibliothek bis 1918« in: »Reclam. 125 Jahre Universal-Bibliothek 1867-1992. Verlags- und kulturgeschichtliche Aufsätze.« Herausgegeben von Dietrich Bode. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 1992)

G. A. Bürger: Münchhausen Reisen und Abenteuer
Des Freih. v. Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer zu Wasser und zu Lande, wie er dieselben bei einer Flasche im Zirkel seiner Freunde zu erzählen pflegte.
Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., 1920
[Reclams Universalbibliothek Band 121]
Halbleinenband mit geprägtem Bezugspapier; Format 9,7 x 14,2; 112 Seiten
Mit einer Einleitung von Dr. Max Mendheim
Widmung: S/l Neffen Adolf-Heinz Krücke von seinem Onkel Otto. Berlin, den 15.III.20
Deutschland [SCH 1920/07]
In den entsprechenden Verlagsverzeichnissen wird dieser Einband als Bibliothekband bezeichnet (Frdl. Mitteilung von Friedrich Janshoff)
   Im Hauptkatalog 1928 ist Bürgers »Münchhausen« auch in einer gebundenen Ausgabe aufgeführt. Lt. Katalog handelt es sich um "bunte, haltbare Pappeinbände mit aufgeklebtem andersfarbigem Titel- und Rückenschild".
   Im Neuen Hauptkatalog vom Januar 1932 fehlt diese gebundene Ausgabe.

Das Münchhausen-Museum in Bodenwerder besitzt folgende Ausgabe:

G. A. Bürger: Münchhausen Reisen und Abenteuer
Des Freih. v. Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer zu Wasser und zu Lande, wie er dieselben bei einer Flasche im Zirkel seiner Freunde zu erzählen pflegte.
Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., 1920
[Reclams Universalbibliothek Band 121]
Pappeinband mit aufgeklebtem andersfarbigem Titelschild; Format 9,7 x 14,2; 112 Seiten
Mit einer Einleitung von Dr. Max Mendheim

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